Am 8. Mai 1874 wurde die Freiwillige Feuerwehr Möttingen gegründet. 22 aktive Feuerwehrmänner traten der neu gegründeten Wehr bei. Von den ersten fünfzig Jahren unserer Wehr können wir leider nur sehr wenig berichten, da aus dieser Zeit keinerlei Unterlagen mehr vorhanden sind. Lediglich der Chronik des 50-jährigen Gründungsfestes ist zu entnehmen, daß die Wehr bis zu diesem Jubiläum bei 40 Brandeinsätzen eingreifen mußte. Als einziges Gründungsmitglied konnte der Landwirt Johann Erhard, mit dem damaligen Hausnamen "Bachhans" (heute Pflanz, Bachweg) teilnehmen. Er war damals der letzte Veteran des Krieges 1870/71 der in unserer Gemeinde lebte.
Erstes Gerätehaus
Die erste Unterkunft für die Gerätschaften unser Wehr war ein kleiner Stadel auf dem Grund des Büttnermeisters Braun Haus-Nr. 28 (heute Jelinka, Dorfplatz). 1938 wurde unter Bürgermeister Johann Meier Haus-Nr.24 (heute Hach, Pfarrgasse) ein Feuerwehrgerätehaus im heutigen Bachweg gebaut. Für die damalige Zeit war dieses Gebäude mit 2 Stellplätzen besonders großzügig geplant. Durch diese große Räumlichkeit war es möglich, in den Kriegswirren 1944/45 ein Tanklöschfahrzeug der Firma "Magirus-Deutz", welches auf dem Fliegerhorst Neu-Ulm stationiert war, unterzustellen. Nach dem 2. Weltkrieg nahm sich der heimgekehrte Kommandant Johann Künzler wieder seiner Wehr an. Zusammen mit dem damaligen Bürgermeister Schmiedemeister Heinrich Meyer sen. trat Künzler an den Landkreis Nördlingen heran, um das untergestellte Feuerwehrauto für die Möttinger Wehr zu erwerben. Da der Landkreis für diesen Zweck keine Mittel zur Verfügung stellen konnte, kaufte die Gemeinde Möttingen das Fahrzeug auf eigene Kosten. Mit einem Fassungsvermögen von 3000 Litern war das erworbene Feuerwehrauto das größte Tanklöschfahrzeug im Landkreis Nördlingen. Ausgerüstet mit diesem Fahrzeug wurde die Möttinger Feuerwehr fortan als Stützpunktfeuerwehr zu Einsätzen im ganzen Ries gerufen.